03847 4445-0  Am Markt 1

Geschichte und Wissenswertes

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Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Sternberger Seenlandschaft
Höhe: 40 m ü. NHN
Fläche: 67,67 Quadratkilometer
Einwohner: 4371 (31. Dez. 2012)
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je Quadratkilometer
Postleitzahl: 19406
Vorwahl: 03847

Kfz-Kennzeichen: LUP, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 128
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung: Am Markt 1
19406 Sternberg
Webpräsenz: www.stadt-sternberg.de
Bürgermeister: Kathrin Haese

Eingebettet in eine reizvolle Endmoränenlandschaft zwischen Hügeln, Tälern, Wäldern und Seen liegt im Schnittpunkt der Bundesstraßen B 104 und B 192 die alte Landtagsstadt Sternberg.

Unsere Stadt hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich und der aufmerksame Besucher wird viele Zeitzeugen finden. Ein Urenkel des letzten Slawenfürsten Niklot, Fürst Pribislaw III, begründete im Jahre 1248 Sternberg als Stadt und belieh sie mit dem Parchimer Recht. Im Jahre 1261 wurde Sternberg in das Fürstentum Mecklenburg eingegliedert. Von 1275 bis 1913 war Sternberg und ab 1621 im Wechsel mit Malchin Landtagsstadt von Mecklenburg. Die Blütezeit der Stadt Sternberg begann 1310 als Heinrich der II, auch Heinrich "der Löwe" genannt, Sternberg zu seiner Lieblingsresidenz erkor.

Ein dunkles Kapitel in der Sternberger Geschichte war das Jahr 1492, als 27 Juden zum Feuertod verurteilt wurden, dem eine Hostienschändung (Hostie = geweihtes Brot) vorausgegangen sein soll. Durch das Leid der Juden wurde Sternberg nach 1492 ein sehr bekannter Wallfahrtsort in Europa.

1549 wurde auf dem Sternberger Landtag an der Sagsdorfer Brücke die Reformation in Mecklenburg eingeführt. Noch heute erinnert ein übermannshoher Findling mit einer entsprechenden Inschrift an der Sagsdorfer Brücke an dieses geschichtliche Ereignis.

In der Sternberger Stadtkirche, die dem interessierten Besucher vielerlei kunst- und kulturhistorisch Bemerkenswertes bietet, weisen zwei Kunstwerke von Fritz Greve auf die Einführung der Reformation hin. Gleich in der Turmhalle ist der Landtag von 1549 in einem farbenprächtigen Gemälde dargestellt. Auch eines der 1895 im Zuge einer umfassenden Restaurierung der Kirche eingesetzten Bleiglasfenster, das sogenannte "Luther-Fenster", erinnert an das für Mecklenburg bedeutsame Ereignis. Die ältesten Teile der Sternberger Stadtkirche stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Weithin sichtbar prägt der wuchtige Bau mit dem 66 m hohen Turm die Silhouette der Stadt. Auf der höchsten Stelle innerhalb der Stadtmauern und am Marktplatz gelegen, zeugt der Kirchenbau noch heute vom Können der Handwerksmeister vor über 700 Jahren, von der Größe des Bürgerstolzes und seinem Repräsentationsdrang. 1895 erhielt sie eine Walcker-Orgel, die internationale und nationale Bedeutung hat. Sie ist von den ersten drei Walcker-Orgeln in Europa, die Hochdruckstimmen bekamen, die einzige Erhaltene.

Durch den 30-jährigen Krieg sowie durch Stadtbrände in den Jahren 1659 und 1741 wurde die Entwicklung der Stadt unterbrochen. Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1820 wurde Sternberg eine ruhige Ackerbürgerstadt.

Der gesamte historische Stadtkern mit dem Mühlentor und den Wallanlagen ist erhalten geblieben. Lohnenswert ist ein Rundgang durch die Innenstadt mit

dem denkmalgeschützten Marktplatz, den Fachwerkhäusern, dem 1990 rekonstruierten Rathaus,
dem Mühlentor und der Stadtmauer
der Stadtkirche, dem Heimatmuseum sowie auch außerhalb des Stadtkerns
das Strandbad und die Seepromenade am Sternberger See mit Bootsverleih und Seglerzentrum,
die Halbinsel am Luckower See mit Badeanstalt und naheliegendem Campingplatz.

Im ältesten Bürgerhaus unserer Stadt in der Mühlenstraße 6 befindet sich heute das Heimatmuseum und hier können Sie sich in 11 Ausstellungsräumen weiter über die Geschichte und Geschichten informieren. Hier lernen Sie auch den "Sternberger Kuchen" kennen. Er ist allerdings 30 Millionen Jahre alt, bestehend aus eisenschüssigem Sandstein, grau, gelb bis schokoladenbraun gefärbt. Das Besondere an diesem Sandstein ist, dass es von unzähligen kleinen Muscheln und Schneckenhäusern durchsetzt ist. Die Reste urzeitlicher Meeresbewohner geben dem Sandstein das kuchenähnliche Aussehen. Die Entstehungsgeschichte und das weitere Schicksal des "Sternberger Kuchens" ist über die Zeiträume von Millionen von Jahren auch die Geschichte der Entstehung und Entwicklung unserer heimatlichen Landschaft.

Auch heute kommen jährlich wieder mehrere tausend Besucher in die Sternberger Seenplatte. Aber das hat andere Gründe als noch vor 500 Jahren. Wer nach Sternberg kommt, sucht Erholung und Entspannung, genießt die Natur beim Wandern per pedes oder mit dem Fahrrad, fährt mit dem Boot auf herrlichen Seen und geht mit Angel und Kescher auf "Guten Fang".

Viel ist geschehen in den letzten Jahren, damit sich Gäste und Urlauber wohlfühlen in unserer idyllischen Kleinstadt. Zahlreiche Hotels und Pensionen, Ferienhäuser und Ferienwohnungen sind entstanden, viele kleine Geschäfte haben sich etabliert und es wird auch weiter an der Verschönerung der Stadt und an der Erhaltung der noch intakten Natur gearbeitet.

Auch die nähere Umgebung Sternbergs bietet lohnende Ausflugsziele. Eingebunden in die hügelige Seenlandschaft Sternbergs ist das Archäologische Freilichtmuseum in Groß Raden. Dieser Tempelort gewährt durch die Nachgestaltung der ehemaligen Siedlung sowie die Wiederbelebung alter Handwerkstechniken Einblick in das Leben der Nordwestslawen vom 7. bis 12. Jahrhundert in unserem Gebiet. Den Besucher erwartet damit eine für Norddeutschland einmalige Einrichtung im Freigelände. Wenn Sie die Stadt und ihre Umgebung mit dem Naturschutzgebiet "Obere Seen", dem Warnowdurchbruchstal, dem Altslawischen Tempelort, den produzierenden Denkmälern, wie das Wasserkraftwerk Zülow oder die Holländerwindmühle in Dabel und nicht zuletzt mit ihren herzlichen Bürgern kennen gelernt haben, sind wir überzeugt, dass es ein "Wiedersehen in Sternberg" gibt.

Angaben zur Wirtschaft

Bei der Beurteilung der Wirtschaft in unserem Stadtgebiet muss gesagt werden, dass seit der Wende durch den Wegfall von Arbeitsplätzen, so z. B. im ehemaligen IKS Sternberg (350 Arbeitskräfte), im VEG Sternberg (270 Arbeitskräfte) sowie dem VEB Bekleidung (300 Arbeitskräfte) ein enormes Potential an Arbeitskräften freigesetzt wurde. Die hohe Arbeitslosenzahl im Sternberger Arbeitsamtsbereich zeigt deutlich, wie sich der Wegfall der genannten Betriebe nachhaltig auswirkt. Durch die Entstehung des neuen Gewerbegebietes am Rachower Moor wurden zwar neue Arbeitsplätze geschaffen, aber teilweise waren es auch nur Arbeitsplatzverlagerungen, um größere Betriebe aus dem Stadtbild zu entfernen. Das Gewerbegebiet mit einer Gesamtfläche von 10,4 ha ist inzwischen zu 100 % ausgelastet. Autohäuser sowie mehrere produzierende Gewerbe haben sich angesiedelt. Insgesamt sind hier 273 Arbeitnehmer beschäftigt. Der Anteil des produzierenden Gewerbes beträgt 80 %.

Der innerstädtische Bereich wird durch viele neu entstandene Verkaufseinrichtungen aufgelockert. So prägen Straßenzüge, wie die Pastiner oder Kütiner Straße mit ihren Geschäften wesentlich das Stadtbild Sternbergs. Viele Häuser, in denen sich Geschäfte etabliert haben, sind von Grund auf saniert.

Auch die neu entstandene Gastronomie in der Altstadt und die neu entstandenen Beherbergungsmöglichkeiten am Stadtrand von Sternberg tragen zur Erhöhung der touristischen Attraktivität der Stadt bei. So ist der Tourismus für viele Gewerbetreibende ein wichtiger Erwerbszweig und wird es auch in naher Zukunft bleiben.

Insgesamt kann man zur Wirtschaft der Stadt Sternberg jedoch sagen, dass sie sich langsam, aber stetig weiter entwickelt. Viele junge Arbeitnehmer wagen oder wagten den Schritt in die Selbständigkeit. Sie tragen so wesentlich zur finanziellen Gesundung des Haushaltes ihrer Stadt bei.





Fakten und Zahlen - zusammengestellt von Antje Kühl - Heimatmuseum

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